Die Meteora-Klöster hoch am Berge und das Orakel von Delphi

Agia Triada mit der Stadt Kalambaka im Hintergrund
Herrlich sind die Fahrten durch Griechenland. Jetzt im Frühjahr blüht es dort und die Berghänge stehen in gelber Blütenpracht. Doch viel eindrucksvoller waren die endlosen Weiten der Olivenhaine. So weit das Auge reicht ein silbrig-grünes Meer zwischen den Bergen, nur vereinzelt lugen ein paar Zypressen heraus wie der Schiffsmast einer Trireme. Sind nun schon durch einige Mittelmeerländer gereist, aber so riesige Anbauflächen für Oliven sind mir noch nie aufgefallen. Die krummen und knorrigen Stämme der Olivenbäume wirken wie alte bucklige Männer und man möchte ihnen stützend zum Ast gehen. Doch trotz oder gerade wegen ihres Aussehens produzieren sie himmlisch schmeckende Oliven und im daraus gepressten Öl möchte man gerne herausfrittiert werden.
Blick in das Meer aus Wasser und das Meer aus Olivenbäume
Blick in das Meer aus Wasser und das Meer aus Olivenbäume

In Kastraki, ein kleiner Ort bei Kalambaka, schlugen wir unser Zelt auf. Das schützte uns auch sehr gut vor den Greichenland untypischen Dauerregen. Das einzige regenfreie Fenster während unserer Anwesenheit dort nutzen wir natürlich, um uns die auf den Felsenzinnen gelegenen Klöster von Meteora anzusehen. Da wir unten im Tal campierten und der Aufstieg etwas beschwerlich für uns geschundene Reisekreaturen war, mieteten wir uns ein Mopele. Mit diesem absolvierten wir die steile und kurvenreiche Straße zu den Klöstern (siehe Video hier).

Die meisten Klöster wurden im 15. – 16. Jahrhundert nach Christi Geburt auf schwer zugänglichen Felsen errichtet und die Mönche und Nonnen lebten hier nach strengen Regeln wie in der berühmten Mönchsrepublik Athos. Da auch die Öffnungszeiten sehr streng geregelt sind, konnten wir die Mönchsburgen nur von Aussen besichtigen. Reichte aber vollkommen aus, da wir als „Christliche Reisegruppe“ 🙂  schon mehr Kirchen von Innen gesehen haben als der Papst Kleinkinder geküsst hat.

Das Kloster Agios Stephanos
Das Kloster Agios Stephanos
Dem Himmelvater sehr nahe
Dem Himmelvater sehr nahe
Agia Triada mit der Stadt Kalambaka im Hintergrund
Agia Triada mit der Stadt Kalambaka im Hintergrund

Interessant waren auch die alten Liftanlagen der Möchnlein. Ein grobmaschiges Netz wurden an einem Seil nach unten gelassen und der Mönchspassagier konnte einstiegen und gen Himmel befördert werden. Sollte mal ein Netz vor Altersschwäche gerissen sein, so glaubte man, der Mönch hat in luftiger Höhe unkeusche Gedanken gehabt und wurde unverzüglich bestraft. Diese Interpretation erspart auf jeden Fall viel an Prozesskosten gegen den Liftbetreiber.

Der Mönchslift beim Kloster Megalou Meteorou
Der Mönchslift beim Kloster Megalou Meteorou

Nach den Meteoro-Klöstern gings weiter Richtung Süden zur antiken Stadt Delphi, wo wir uns kurz die Stätte des Orakles ansahen. Geweissagt wurde uns leider nichts, die alten Tempelanlagen sind aber auf jeden Fall sehr gut gelegen und lassen erahnen, wie mächtig Delphi dereinst gewesen sein muss.

Die Überbleibsel des Heiligtums der Athena
Die Überbleibsel des Heiligtums der Athena
Na, wer is schena?
Na, wer is schena?

Im Archeologischen Museum befinden sich als Highlight der sagenumwobenen Nabel der Welt. Göttervater Zeus selbst hat zwei Vögel von den Enden der Welt starten lassen und hier in Delphi sind diese mit den Köpfen aneinander geprallt – der Mittelpunkt der Welt. Der Nabel an sich schaut aber aus wie eine Deformation, wirkt eher wie ein Fleisch- oder Hautnabel. Vielleicht das damalige Schönheitsideal eines perfekten Bauchnabels.

Der Nabel der Welt - wohl eher ein sogenannter Fleischnabel
Der Nabel der Welt - wohl eher ein sogenannter Fleischnabel

Das wahre Highlight der Gegend erwartete uns aber noch – das Fest des Heiligen Georgios in Arachova. Das war vielleicht eine Hetz. Alles weitere im nächsten Artikel.

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Ein Kommentar

  1. Danke, Nane, dass du ganz brav die Griechenland-Lücke füllst…
    Joerg tut grad so, als wäre die Welt da zu Ende…
    Wir freuen uns auf euch!!

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